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Forum "Kulturen der Nachhaltigkeit"

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

das Konzept der Nachhaltigkeit ist 1992 von den UN gleichberechtigt  neben die Leitlinien des Friedens und der Menschenrechte gestellt worden.. Die Frage der Gerechtigkeit und unser Umgang mit der Umwelt spielen in diesem Zusammenhang eine ausschlaggebende Rolle, beides sind Ausgangspunkte für Beurteilung von und Teilhabe an politischen Beschlüssen. Wir haben deshalb das "Forum Kulturen der Nachhaltigkeit  (KdN)" eingerichtet, das sich ein- bis zweimal im Monat in unserem Vereinsraum trifft und mit Vorträgen, Präsentationen und Diskussionen Themen der Nachhaltigkeit bearbeitet. Diese sind allgemeinverständlich, ohne parteipolitische oder privatwirtschaftliche Inhalte und sollen auch die Frage "Was hat das mit mir zu tun?" beantworten helfen. Wir möchten die Mitsprachemöglichkeiten von uns allen stärken. Jeder ist herzlich eingeladen, dabei zu sein und mitzudiskutieren.

Kontakt:    
Helmut Hartmann, 0561-887160, kih-kassel@gmx.de,
Wolfgang Günther, 0561-92198202, w.guenther.esperanto@web.de 

Ort:       KIH-Raum, Karlshafener Str. 2 (Ossenplatz)
Zeit:      19:00 (wenn nicht anders angegeben)

Buslinie 10, Ausstieg Haltestelle Karlshafener Straße
Buslinie 11, Ausstieg, Carlsdorfer Straße

Spendenaufruf „Bücherschrank“

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger von Harleshausen, wir wenden uns heute an Sie, um Ihre Hilfe und Unterstützung für ein wunderbares Gemeinschaftsprojekt zu erbitten – die Wiederaufstellung eines öffentlichen Bücherregals in unserem schönen Stadtteil Harleshausen.

Wie viele von Ihnen wissen, hat das bisherige Bücherregal in Harleshausen mehrfach mutwillige Zerstörung erfahren. Dies war nicht nur eine Enttäuschung für diejenigen, die das Bücherregal mit so viel Liebe und Engagement betreut haben, sondern auch für die gesamte Gemeinschaft, die von dieser wertvollen Einrichtung profitiert hat. Das Bücherregal war ein Ort der Begegnung, des Austauschs und der Bildung, wo Menschen Bücher teilen, entdecken und sich inspirieren lassen konnten.

Jetzt ist es an der Zeit, zusammenzukommen und dieses Projekt gemeinsam erneut aufzubauen. Wir glauben fest daran, dass ein neues öffentliches Bücherregal nicht nur ein Ort des Wissens sein wird, sondern auch ein Symbol unserer gemeinsamen Entschlossenheit, unsere Gemeinschaft zu stärken und zu fördern.

Um dieses Vorhaben zu realisieren, sind wir auf Ihre großzügige Unterstützung angewiesen. Ihre Spenden werden für den Kauf und die Installation eines robusten und sicheren Bücherregals verwendet, das hoffentlich den Test der Zeit besteht.

Hier sind einige Möglichkeiten, wie Sie helfen können:

  • Monetäre Spenden: Ihre finanzielle Unterstützung hilft uns, die notwendigen Materialien zu beschaffen und das neue Bücherregal sicher und ansprechend zu gestalten. Jeder Betrag, egal wie klein, bringt uns näher an unser Ziel.
  • Sachspenden: Materialien für den Aufbau sind ebenfalls willkommen.

Wie können Sie spenden?
In Kooperation mit der Kulturinitiative Harleshausen e.V. (KIH) können Sie auf folgendes Spendenkonto überweisen:

 
    Kontoinhaber:             Kulturinitiative Harleshausen e.V.
    Bank:                     Kasseler Sparkasse
    IBAN:                     DE68520503530203144459
    Verwendungszweck:         Spende Bücherregal Harleshausen
Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden.

Gemeinsam können wir ein neues Kapitel für unser öffentliches Bücherregal aufschlagen und eine positive Veränderung in unserer Nachbarschaft bewirken. Jeder Beitrag, sei er finanziell oder durch Ihre Ideen, trägt dazu bei, unsere Gemeinschaft zu stärken und eine Atmosphäre des Miteinanders zu fördern.

Bitte zögern Sie nicht, sich mit uns in Verbindung zu setzen, um Ihre Unterstützung anzubieten oder Fragen zu stellen. Gemeinsam können wir dieses Projekt zum Erfolg führen und Harleshausen zu einem noch wundervolleren Ort machen.

Wir danken Ihnen herzlich im Voraus für Ihre großzügige Unterstützung!
Mit herzlichen Grüßen
  Michelle Sippel    Christopher Heinrich
buecherschrank_harleshausen@aol.com

Vielen Dank für die bereits eingegangenen Spenden. Wir arbeiten derzeit daran, einen passenden Bücherschrank zu finden und werden Sie zu gegebener Zeit über den aktuellen Stand unterrichten.

Das Bücherschrank-Team


Leserbrief des Forums „Kulturen der Nachhaltigkeit“ (KdN) in der KIH an die HNA am 31.7.23, leider nicht in dieser Form veröffentlicht worden.

Bebauung der Bachaue an der Geile, Im Grund, Kassel-Harleshausen

Die Aussage von OB Sven Schoeller im Interview der HNA vom 24.Juli 2023, dass Bodenversiegelungen im Stadtgebiet nur in Ausnahmefällen begründbar sind, nehmen  wir zum Anlass für die folgende Stellungnahme.

Die Bebauung des Grundstückes Im Grund ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen der Ökologie, Metereologie, des  Klima-/Umweltschutzes und der Stadtplanung  nicht sinnvoll. Die erwartbaren Schäden sind absehbar. Eine Bebauung widerspricht einer vernünftigen Prävention.

Praktische Stichworte hierzu sind Bodenversiegelung, ökologische Degrad- ierung, Kaltluftkorridorverkleinerung  und  Verkehrs- und Gesundheits- belastungen sowie eine zeitlich begrenzte wirtschaftliche Nutzungsmöglichkeit des geplanten Hospizes.

Sowohl das biblische Bewahrungsgebot  als auch das Vermeidungsgebot des Naturschutzgesetzes, ganz zu schweigen von unserem Grundgestz, geben darüber hinaus gründlich Anlass, im Zweifel solche Projekte zu unterlassen und dies erst recht, wenn sachliche Argumente so dagegen sprechen wie in diesem Fall. Auch die aktuellen Wetterkapriolen haben hier gutes Anschauungsmaterial geliefert.

Dazu kommt der Vorteil für die Menschen mit Kontakt zu Grünflächen. Seit 2018 ist bekannt, dass die Nutzung von Grünflächen in urbanen Wohngebieten mit einer sinkenden Zahl verfrühter Todesfälle einhergeht. Dieser Effekt ist statistisch nachweisbar bis zu einer Entfernung von etwa 500 Metern von derlei Grünflächen. Das würde im Falle dieser Bebauung z.B. auch den Ossenplatz miteinschließen. Außerdem ist es schon ziemlich makaber, wenn ausgerechnet die Bebauung einer großen Grünfläche mit einem Hospiz diesen Effekt konterkariert.

Wir denken, dass grundsätzlich bei jeder Form von Verdichtung oder Boden- versiegelung in unserem Stadtgebiet detaillierte Begründungen und eine umfassende Umweltprüfung erfolgen müssen.

Kassel möchte bis 2030 klimaneutral sein. Es wird Zeit, Natur- und Klimaschutz sowie die Gesundheit von uns Bürgern wirklich ernst zu nehmen und konsequent zu handeln. Unsere Zukunftsfähigkeit wird davon bestimmt sein, wie wir unsere Erkenntnisse umsetzen und uns auch durch Unterlassungen auf sie einlassen.

Dazu kommt die einzufordernde Vorbildfunktion der Obrigkeit. Wie soll der einfache Bürger sich auf  klimaneutrale Lebensregeln einstellen, wenn diese trotz besseren Wissens von den Regierenden nicht ge- und beachtet werden und veraltete, nicht zukunftsfähige Handlungsmuster die Praxis der Verantwortlichen bestimmen?

Das oben angeführte Interview unseres neuen OBB nehmen wir sehr ernst und sehen darin einen möglichen konsequenten Schritt in die angestrebte klimaneutrale Zukunft unserer Stadt.

Dr. med. Wolfgang Günther / Helmut Hartmann
Forum Kulturen der Nachhaltigkeit (KdN)
in der Kulturinitiative Harlesdhausen e.V. - KIH (www.kih-kassel.de)
Karlshafener Str. 2, 34128 Kassel, E-Mail: kih-kassel@gmx.de


Stellungnahme zur

Bebauung des Geilebachtals (Projekt „Im Grund-Hospiz“)

Die Altenhilfe Hofgeismar plant den Neubau eines Hospizes im Geilebachtal in Harleshausen.

Frau Sabine Giesa aus Harleshausen hat eine Unterschriftenaktion gegen die Bebauung auf der Grünfläche des Bachtals gestartet. Auf der Seite der Unterschriftenliste finden sich die Forderungen hierzu im Einzelnen. Die Kritik richtet sich nicht gegen eine Erweiterung des Hospizes, sondern gegen diesen Ort einer städtischen Grünfläche in einem ökologisch schon stark gefährdeten und völlig verdichteten und zugebauten Quartier mit intensivem Durchgangs- und Schleichverkehr.

Das Forum Kulturen der Nachhaltigkeit der Kulturinitiative Harleshausen (www.kih-kassel.de) fühlt sich aufgefordert, diese Bürger-initiative und deren Argumentation voll zu unterstützen. Es darf nicht sein, dass immer wieder Projekte realisiert werden, die ganz offensichtlich dem Umwelt-, Natur- und Klimaschutz widersprechen. Und es widerspricht auch der normalen menschlichen Logik, ein Problem zu lösen und dabei ein schlimmeres zu schaffen, z.B. eine weitere Verdichtung-Versiegelung der Böden im Umfeld des Geilebaches beschleunigt die Trockenfallung, dies hat Auswirkungen auf das Stadtklima und die Biodiversität. Im Klimaschutzkonzept Kassel („Klimawandel und Klimaanpass- ung“) steht als einer der ersten Sätze: „Bei den Antworten auf den Klimawandel stehen der Erhalt der Lebensqualität für alle Men schen in Kassel sowie die Minimierung der negativen Folgen des Klimawandels im Vordergrund.“

Das Forum betrachtet auch das Unterlassen von umwelt- und klimagefährdenden Maßnahmen als Teil der von der Stadt zu reali- siernden Anpassungsmaßnahmen im Sinne aktiver Prävention. Und es ist ja nur zu häufig überall auf diesem Planeten sichtbar geworden, dass durch das Tun der Menschen mehr Schaden entstanden ist als durch Unterlassung. Der Bedarf für ein Hospiz ist sicherlich vorhanden. Sterben auf Kosten der Lebenden ist jedoch weder im Sinne des einen noch in dem des anderen. Das Projekt Hospiz im Geiletal weist somit auch auf eine “Sozial-Ethische” Komponente hin.

Wolfgang Günther / Helmut Hartmann
Kassel-Harleshausen, 19. Januar 2023

Unterschriftsliste zu Herunterladen


Projekt "Weiße Fahrräder - Gesünder ist Tempo 30"

Das Projekt ist vorerst ausgelaufen.

In den Jahren 2020 und 2021 haben wir mit unserer Installation viel öffentliches Interesse erfahren, was als Erfolg für uns zu verbuchen ist.

Nun möchten wir die 18 weißen Fahrräder an Interessierte weitergeben als Patin oder Pate, um den Charakter unserer Intention „Gedenken der vielen Toten und Verletzten durch Fahrradunfälle und 
als Konsequenz die Forderung nach Tempo 30“, fortzusetzen.

Somit wären die Patinnen und Paten an dem Projekt beteiligt, welches dadurch weiterleben würde.

Es könnte auch sein, dass die weißen Fahrräder erneut für eine weitere Aktion eingesammelt werden.

Wir bitten um Rückmeldung bis Ende Juni, wer Interesse an einem oder mehreren Fahrrädern hat

per E-Mail: kih-kassel@gmx.de oder per Tel.:  0561 887160

 

Helmut Hartmann       Wolfgang Günther

Forum Kulturen der Nachhaltigkeit (KdN)


Mittwoch, 16. März - 19:00
"Klimawandel und seine Folgen - was heißt das für eine Stadtteil wie Harleshausen"

Ein Vortrag von Dr. Christian Henschke zum Thema Wasser,  der auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Klimafolgen eingeht - wie z.B. auf Veränderungen des Wasserhaushaltes.

 
Anschließend Diskussionsrunde.
Es gilt die 3G-Regelung


Samstag, 19. März - 14:00
Der Radentscheid Kassel lädt ein zur Ortsbefahrung Harleshausen am
Treffpunkt am Parkplatz Spielverein 06 Zentgrafenstraße.



Pressemitteilung / Offener Brief - 27.Mai 2021
Forum Kulturen der Nachhaltigkeit - Runder Tisch Humanisierung der Wolfhager Straße (WS)

Die Coronapandemie hat noch einmal in eindringlicher Weise gezeigt, dass Mobilität und Transport als zentrale Kriterien von wachstumsorientierter Wirtschaft und konsumorientierter Gesellschaft vor Ort und weltweit einer konsequenten demokratischen Korrektur bedürfen, wenn das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 erreicht werden soll. Zu befürchten ist ja, dass nach dem pandemiebedingten Rückgang der CO2-Emissionen mit der Normalisierung der weltweiten Gesundheitssituation sich der alte Zustand bei Klima- und Umweltschutz wiedereinstellt oder sogar verschlimmert, wenn nicht wirklich Zukunftweisendes geschieht.


Wir betrachten das integrierte Maßnahmenpaket Mobilität des Klimaschutzrates für wegweisend und zielführend und sehen darin ein gutes Umsatzmodell für die vorhandenen Erkenntnisse. Im Rahmen unseres Runden Tisches "Humanisierung der Wolfhager Straße" möchten wir einige Forderungen stellen und Anmerkungen machen:


Ein weiteres wichtiges Thema für uns ist eine klimaneutrale Organisation der documenta 15, die wir mehrfach bei den hierfür Verantwortlichen angemahnt haben, ohne dass hier sachlich taugliche Konzepte von deren Seite erkennbar werden. Wenn das Klimaziel wirklich ernst genommen wird, muss hier etwas geschehen, zumal bis 2030 noch zwei derartige Veranstaltungen stattfinden werden.

Wir vertreten den Standpunkt, dass gelebte Kultur nicht lebendige Natur zerstören darf, und der

ökologische Fußabdruck dieser kulturellen Großveranstaltung nicht dem Ziel eines klimaneutralen Kassels zuwiderlaufen soll.    

  

Helmut Hartmann  /  Wolfgang Günther



Installation/soziale Plastik "Fahrrad-30"

Die Installation besteht aus einer Anzahl weiß gestrichener, z.T. in Unfälle verwickelter
Fahrräder und einem Verkehrsschild "Höchstgeschwindigkeit 30" sowie dem Schriftzug
"GESÜNDER IST".  Sie wird verstanden als eine Soziale Plastik, (Joseph Beuys), mit der jeder
Mensch sich aufgrund seiner Talente in die Gestaltung seines sozialen Umfeldes einbringen
kann. Mit dieser Installation treten betroffene Anwohner der Wolfhager Straße für mehr Verkehrssicherheit und eine Neuorientierung des Verkehrs im Sinne aller Verkehrsteil-
nehmer längs dieser Straße ein – symbolisch festgemacht an der Kombination von weißen
Mahnrädern und einer grundsätzlichen Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit im
Stadtverkehr auf 30 km/h. Es geht um das Leben längs der Wolfhager Straße, nicht um das Überleben dort...

Weiße Mahnräder gibt es seit 2003 (St. Louis, USA) und seit 2009 in Deutschland (Berlin).
Sie mahnen an im Verkehr getötete Radfahrer, weisen auf besondere Gefahren(stellen) im Verkehr hin und erinnern an die prinzipielle Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer. Sie haben damit sowohl erinnernde/therapeutische als auch verhindernde /präventive Funktion.

Die Wolfhager Straße in Kassel, die durch vier Stadtteile führt, ist als klassische Radiale
eine verkehrsmäßig sehr intensiv genutzte Straße, mit ca. 22000 Fahrzeugen pro Tag, was sich insbesondere im Schwerlastverkehr zeigt. Darüber hinaus ist die unterschiedliche Breite der Straße in ihrem Verlauf und die denkbar schlechte Begrünung an vielen Stellen sowie die nicht durchgängig fußgänger- und radfahrerangepasste Führung der Straße etwas, das diese Straße als einen nicht lebenswerten Ort auszeichnet, insbesondere auch für Kinder.

Die Installation zielt im Kern ab auf mehr Prävention zur Sicherheit im Verkehr und dient nicht in erster Linie als Mahnmal für im Verkehr schon zu Tode gekommene radfahrende Mitbürger. Wer die Situation an der Wolfhager Straße kennt, begreift das sehr schnell.  Dazu muss man z.B. nur mal den an der Eisdiele "Stella" in Harleshausen, vor der häufig sehr viele Kinder stehen, vorbeirasenden Schwerlastverkehr erleben....
Zu diesen Sicherheitsaspekten kommen natürlich auch die Gesichtspunkte Lärm und Luft-
verschmutzung, sowie das, was man heute Klima- und Umweltgerechtigkeit nennt...

Diese Installation soll demnächst auch in den Stadtteilen Nord Holland und Rothenditmold,
an der Wolfhager Straße wiederholt werden.

Wir streben an, dass diese Installation in das Beiprogramms der documenta 15 im Jahre 2022 mitaufgenommen wird. Deren Thema "Lumbug" (= "Reisscheune") bezieht sich ganz real auch auf unsere gemeinsamen Ressourcen in der Stadt und bezüglich dieser Sozialen Plastik auf Raum (und Zeit) im unmittelbaren Lebensumfeld wie der Wolfhager Straße.

Am Ende der aktuellen Präsentationen dieser Installation sollen die Räder an sogenannte Paten übergeben werden, die diese dann "betreuen" bis zu einer entsprechenden neuen Nutzung.

Runder Tisch "Humanisierung der Wolfhager Straße" in der Kulturinitiative Harleshausen
(KIH) www.kih-kassel.de  Kontakt: Helmut Hartmann / Wolfgang Günther 
Impressum: Helmut Hartmann

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Fahr2 Fahr3

Aktion am Freitag, 23.10.2020 am Parkplatz Wolfhager Straße/Ecke Obervellmarer Straße 
 
Weitere Aktionen sind in Nord-Holland und in Rothenditmold vorgesehen, sobald
Corona es zulässt. 

 
Offener Brief                                                                                                 08. März 2021

Forum Kulturen der Nachhaltigkeit in der Kulturinitiative Harleshausen
(www.kih-kassel.de)

Anlässlich der pandemiebedingten dauerhaft stark eingeschränkten Kontakt- und Arbeits-
möglichkeiten weist unser Forum ein weiteres Mal mit diesen Zeilen kritisch auf Probleme in unserem Umfeld hin.

Soll die Impfkampagne letztlich einem Weitermachen wie vorher Priorität einräumen? Nein! Es gilt,
unsere gewohnten alten Lebensweisen und "Konsumgewohnheiten" zu überprüfen und anzupassen
an gewonnene Erkenntnisse. Hier sollten die neu gewählten Volksvertreter Mut und Kante zeigen.

Damit ist gemeint: Wie können wir unser Leben nach Corona, in klima- und umweltkranken Zeiten, neu orientieren und verantwortlich gestalten? Haben wir die richtigen Mittel hierzu? Wir müssen lernen, unser Lebensumfeld stärker wahrzunehmen und unser Miteinander zum Nutzen von Umwelt,
Klima und Gesundheit zu bessern. Individualistische Lebens- und Verhaltensweisen stehen im
Gegensatz zum gemeinschaftlichen Denken und Handeln. Für uns Akteure des Forums ist diese Einstellung von großer Bedeutung – seit acht Jahren arbeiten wir an der dringlichen Frage, wie wir eine sozialere und ökologisch nachhaltigere Lebensweise organisieren können. Die Klimaproblematik hat sich so verschärft, dass das nötige Gegensteuern Pflicht ist. Das Wissen ist vorhanden, Um-
setzung ist gefragt! Und auch das neu gewählte Kasseler Parlament hat die Aufgabe, ihr Umwelt- und Klimabewusstsein zu stärken und mit den Initiativen und Räten zusammenzuarbeiten.

Die Stadtverantwortlichen installierten Mitte 2020 einen Klimaschutzrat, mit dem Ziel, Kassel in 2030 klimaneutral zu erklären. Nach den jetzt schon gemachten Erfahrungen werden die Beschlüsse
des Klimaschutzrates sehr zäh in den städtischen Gremien behandelt. Es muss eine zeitlich fest-
gelegte Umsetzungsstrategie vereinbart werden, die der Öffentlichkeit zugänglich ist, damit diese mitreden kann. Das Jahr 2030 wird schwerlich einzuhalten sein. Wir vom Forum bevorzugen den Kontakt und den Diskurs mit den städtischen Verantwortlichen vor Ort, um von Projekten und Meinungen hierzu zu erfahren und reagieren/sich beteiligen zu können. Und wir haben natürlich auch die Erfahrung gemacht, dass Schweigen auch eine Art von Kommunikation ist...

Die Wolfhager Straße führt durch vier Stadtteile – mit 22000 Kfz-Bewegungen am Tage – und ist aufgrund ihrer Beschaffenheit – besonders in Rothenditmold und Harleshausen Mitte - eine der ge-
fährlichsten Radialen Kassels. Seit 10 Jahren fordern wir die Tram längs dieser Straße. Sie soll kommen – nach Aussage des Oberbürgermeisters. Die KVG ist von der StaVo beauftragt worden, eine
Machbarkeitsstudie anzufertigen, an der das Forum ab Ende 2018 auch beteiligt war. Obwohl wir
mit Vertretern der Stadt und der KVG Abklärungsgespräche geführt haben, konnte nach bald zweieinhalb Jahren eine unserer wesentlichen Fragestellungen nicht befriedigend beantwortet werden, warum die Machbarkeitsstudie bisher nicht veröffentlicht wurde.

Der Nulltarif der ÖPNV-Nutzer ist unbedingt zielorientiert einzuführen. Neue Tarifsysteme sind zu aufwändig und verhindern die Einführung des Nulltarifes. Finanzierungsmodelle/Ideen für den Nulltarif sind in verschiedenen deutschen und auch europäischen Städten einsehbar.
Die Erweiterung und der Ausbau des ÖPNV-Angebotes sind Voraussetzung für eine Verkehswende.

Darstellung von zwei Arbeitsschwerpunkten des Forums:
1. Runder Tisch “Humanisierung der Radiale Wolfhager Straße“(Ws)
- Im Zusammenhang mit der Machbarkeitsstudie war die Überlegung, eine qualitative Bürgerbe-
  teiligung miteinzubeziehen. Gestalterische und bauliche Auswirkungen der Planung.
  Die Verkehrswende bei der Tramlinienführung muss Berücksichtigung finden.
- Steuerung der Pendlerströme, täglich ca. 65000 Kfz. Richtung Kassel (Stand 2018):
  Die Einführung kollektiver Mitfahrsysteme in Verbindung mit dem ÖPNV wäre eine wichtige
  Ergänzung für den öffentlichen Nahverkehr.  

- Die Tram hat städtebauliche Auswirkungen auf die Ränder der WS, z.B. Plätze und Freiflächen
  im ganzheitlichen Sinne zu gestalten. Grünprogramme anstelle Nachverdichtung.
- Wiedereinsetzung von 240.000 € für die Gestaltung und Begrünung des Quartierplatzes
  (Parkplatz Wolfhager Straße/Ecke Obervellmarer Straße), die vom Bau- und Planungsamt
  gestrichen wurden. Die Planung ist im Zusammenhang der Gestaltung des Ossenplatzes  
  vor ca. 11 Jahren erfolgt und im Bebauungsplan festgehalten worden. Das Forum kann sich bis 
  heute nicht erklären, warum die seinerzeitige Bürgerbeteiligung keine Beachtung bzw. Respekt       erfahren hat.
- Tempo 30 in der WS und der Obervellmarer Straße wurde bis dato abgelehnt.
  Beispiele bei den Drei Brücken und im Landkreis zeigen, dass es grundsätzlich möglich ist.
  Tempo 30 verbessert u.a. den Verkehrsfluss und ist gesünder.
- Fahrradwegeausbau bzw. Lückenschließung sofort.
- Blitzerinstallationen in den Gefällstrecken der WS/Ecke Eschebergstraße und auch in der
  Obervellmarer Straße 
- Beachtung des Lärmschutzes
- Pförtnerampel ab Rasenallee, auch Obervellmarer Straße
- Entschärfung der Kreuzungen WS/Obervellmarer Str./Karlshafener Straße und
  Haroldplatz, dort ist im Spätsommer und Herbst 2020 ein schwerer Fahrradunfall und
  Autounfall passiert.
- Fußgängerfreundliche Ampelschaltung

2. „Klimaneutrale doc15"

Ein weiteres wichtiges Thema für uns ist eine klimaneutrale Organisation der documenta 15, die wir mehrfach bei den hierfür Verantwortlichen angemahnt haben, ohne dass hier sachlich taugliche Konzepte von deren Seite erkennbar werden. Wenn das Klimaziel wirklich ernst genommen wird, muss hier etwas geschehen, zumal bis 2030 noch zwei derartige Veranstaltungen stattfinden werden.
Wir vertreten den Standpunkt, dass gelebte Kultur nicht lebendige Natur zerstören darf, und der
ökologische Fußabdruck dieser kulturellen Großveranstaltung nicht dem Ziel eines klimaneutralen Kassels zuwiderlaufen soll.

Helmut Hartmann / Wolfgang Günther 




Behandelte Themen in 2019:

Mi, 13.03. „Gegenwart und Zukunft der Europäischen Integration" - über Macht und Ohnmacht der EU - (Klaus Plass, Lehrer für Politik und Wirtschaft i.R.)
Mi, 20.03. „Runder Tisch Humanisierung der Wolfhager Straße“
- Bericht über Gespräche mit der Uni und Verkehrsträgern
  u.a. zum Thema „Digitale Vermittlungsplattform für Verkehrsteilnehmer“
- Die Initiative „Verkehrswende jetzt“ berichtet über ihre Erfahrungen:
  Ein Jahr Liniennetzreform
Mi, 15.05. „Runder Tisch Humanisierung der Wolfhager Straße“
Mi, 09.10. „Abend der Visionen - 100 Jahre Bauhaus“ Vortrag von Harald Kegler,Uni Kassel,
danach wird der Film „Vom Bauen der Zukunft“ gezeigt, mit einem der beiden Regisseure des Films, Niels-Christian Bolbrinker
Do, 28.11. „Neue Formen des Pendelns“ , mit anschließender Gesprächsrunde.
(Dr. Benedikt Krams, Uni Stuttgart)
Fr, 06.12. „Eine ökologisch nachhaltige documenta 15 ist möglich“
(Dr. Annett Baumast, Institut für Kultur- und Medienmanagement
Hochschule für Musik und Theater, Hamburg)

 

Behandelte Themen in 2018  
Mi, 17.01. Runder Tisch "Wolfhager Straße"
Fr, 02.02. Warum der Kapitalismus nicht nachhaltig ist? Zum 200. Geburtstag von Karl Marx.
(Hans Roth, Ortsvorsteher Rothenditmold)
Mi, 21.02. Wirtschaftlicher Vergleich der Verkehrssysteme:
Was kosten ÖPNV-, Fußgänger-, Radfahrer-, Pkw- und Lkw-Verkehr in Kassel?
(Carsten Sommer, FB Verkehrsplanung und Verkehrssysteme, Uni Kassel)
Mi, 07.03.
"Runder Tisch Wolfhager Straße"
- Humanisierung der Wolfhager Straße -
Mi, 14.03. Glück und Nachhaltigkeit – Grundsätzliches und Beispiele.
(Jochen Dallmer, Berlin und FB Gesellschaftswissenschaften, Uni Kassel)
Mi, 21.03. Qualitative Freiheit – Was ist das?
(Simon Walch, FB Gesellschaftswissenschaften, Uni Kassel)
Mi, 18.04. Promenadologie – Vom guten Spazierengehen...
(Martin Schmitz, Kunsthochschule Kassel)
Mi, 02.05. Globales Lernen - Schwerpunkte einer gerechten und nachhaltigen Lebensweise.
(Bruno Inkermann, Zentrum Oekumene der EKHN und EKKW)




Projekt:  "Checkpoints - Wolfhager Straße"

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Bau des Checkpoints: bau1 bau2
Eröffnung am Parkplatz Wolfhager Str./Ecke
Obervellmarer Str. am 9.6.17:
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Forum „Kulturen der Nachhaltigkeit“ der Kulturinitiative Harleshausen e.V. (KIH)

„Die Wolfhager Straße in Kassel - Radiale, Reallabor, soziale Plastik“

Das Projekt „Checkpoints“

Vorwort:
Das Forum Kulturen der Nachhaltigkeit beteiligt sich mit seinem Projekt „Checkpoints“ - zur Humanisierung der Wolfhager Straße - an dem documenta-Rahmenprogramm des Kulturamtes der Stadt Kassel.
Das Projekt „Checkpoints“ ist das Ergebnis einer zweijährigen Zusammenarbeit mit dem Forum, aktiver Bürger und der Uni Kassel, Fachbereich 6.
Der Inhalt des Papiers gibt den momentanen Diskussionsstand der vier Stadtteile Harleshausen, Rothenditmold, Kirchditmold und Nord Holland (Runder Tisch) wieder.
Die Beteiligten an dem Prozess zur Humanisierung der Wolfhager Straße haben die Hoffnung, dass die kommunale Politik in Kassel in diesem Sinne neue Wege beschreiten wird. Die Initiatoren des „Runden Tisches“ sind dazu bereit.

Hintergrund und Idee des Projektes:
Die Wolfhager Straße ist eine der markantesten Radialen der Stadt Kassel. Sie weist eine noch in weiten Teilen erhaltene Raumstruktur auf, die die Geschichte der Stadt und ihrer Umlandgemeinden erkennbar zeigt; zugleich ist sie eine Ausfallstraße mit vielen (oft verborgenen) Qualitäten und ein wichtiger Lebens- und Arbeitsort. Als Radiale weist sie aber auch die typischen Belastungen durch den Verkehr auf. Es handelt sich um eine Konfliktsituation, die nicht nur für die Wolfhager Straße zutrifft, sondern letztlich für alle Radialen der Stadt Kassel (Leipziger Straße, Frankfurter Straße ...). Diese Radialen bilden ein wesentliches Grundgerüst der Stadt und ihrer kulturellen wie ökonomischen Identität.  

Die Wolfhager Straße ist ein Modell der Umgestaltung - Denk-/Planungsprozesse werden in Kooperation mit der Bürgerschaft und der Wissenschaft erarbeitet. Die daraus abgeleiteten Einzelprojekte sollen hinleitend sein zum Experimentieren in den Raum der Wolfhager Straße hinein. Diese Prozesse sind als Reallabor zu bezeichnen.
Kontextuell sind diese Maßnahmen auf die übergeordneten Aktivitäten wie der documenta 2017  zu sehen.
Hierzu können weitere Bezüge aufgemacht werden  „soziale Plastik“.  

Vorbereitende Aktivitäten:
•    Initiativen der KIH zur Vitalisierung des Ortsteils Harleshausen
•    Kooperation mit der Universität Kassel (Vortragsveranstaltungen, Studentische Projekte)
•    Öffentliches Forum mit dem Stadtbaurat Herrn Nolda zum Thema Bürgerbeteiligung am   Beispiel der Radiale Wolfhager Straße in Harleshausen

Die Wolfhager Straße - die Radiale - der Verbinder
Die WS in Kassel trägt ihren Namen ab der Überquerung des Lubaches in Dörnberg (Habichtswald). Als Bundesstraße 251 zweigt sie in Brilon nach Süden von der Bundesstraße 7 ab, die von Düsseldorf durch Kassel bis Chemnitz führt, und mündet wieder in diese am Holländischen Platz, nahe der Universität. Innerhalb Kassels führt sie durch vier Stadtteile Harleshausen, Kirchditmold, Rothenditmold und Nord-Holland.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts nahm die Bedeutung der B 251/WS, der Radiale der Stadt Kassel, als Verbinder über das Mittelgebirge zum Fürstentum Waldeck zu. Verstärkt wurde dies durch die sich rasant entwickelnde Industrialisierung, u.a. in der Nordstadt (Fa. Henschel), in Rothenditmold (Fa. Wegmann) und in Harleshausen (Eisenbahn-Ausbesserungswerk).
Heute ist die Straße in stadtplanerischer, sozialer und kultureller Sicht ein Schlüsselort für die Entwicklung der nördlichen Stadt und stellt als Verbindung zwischen sehr unterschiedlichen Stadtteilen sowohl deren bedeutendes „Rückgrat“ als auch einen wesentlichen Teil ihrer Identität dar. Auch regt sich an vielen Punkten das Interesse der durch diese Straße und ihr Umfeld betroffenen Bürger, sich in angemessener Weise an deren Gestaltung und Entwicklung zu beteiligen. Jenseits von Verkehr und Gewerbe soll diese gewachsene Lebensader der Stadt auch Frei- und Lebensraum der Bürger sein, in dem Vergangenheit bewahrt wird, Gegenwart angenommen werden kann und Zukunft als machbare Utopie vorstellbar wird.  

Ansatz für ein Rahmenprogramm des Kulturamtes der Stadt Kassel zur documenta 2017
- Rahmenprogramm 100 Tage documenta 14 -
Die Wolfhager Straße als „soziale Plastik“.
An der Radiale offenbaren sich in herausgehobener Weise die Formen menschlichen Zusammenlebens und des Mensch-Natur-Verhältnisses.
Radialen bzw. markante Straßen sind Indikatoren vom besonders problematischen gesellschaftlichen Wandel.
Es scheint so zu sein, dass Straßen Orte sind, die durch die Schnelllebigkeit und die Allmächtigkeit vieler Menschen  von und mit Gewalt geprägt sind:
Todesunfälle im Straßenverkehr  in der BRD im Jahr 2015        3475
Verletzte im Straßenverkehr in der BRD im Jahr 2015 etc.     393700, davon 67706 Schwerverletzte
Von besonderer Bedeutung ist dabei der jahrhundertelange Prozess der Transformation des Ortes. Dabei ist die Straße teilweise zu einem Durchgangsort ohne Aufenthaltsqualität geworden, an dem unterschiedliche Ansprüche an das städtische Leben teilweise aufeinanderprallen: Verkehrsbedürfnisse, Ort der Begegnung, Ort identitätsstiftender historischer Spuren in der Stadt. Die dabei entstehenden Konflikte sollen über künstlerische Formate thematisiert und unter Einbeziehung der Bürger bearbeitet werden. Damit sollen die „Wahrheitserfahrungen“ der Menschen in künstlerische Praxis überführt werden. Der künstlerische Zugang zielt somit auf Veränderung hin, ohne deren Ergebnisse voraussagen zu können. Dabei soll die Wolfhager Straße mit demokratischen Mitteln anders-neu-humaner gestaltet werden.

Das Projekt „Checkpoints“
Checkpoints sichern Grenzüberschreitungen ab. Menschen und Fahrzeugen, die sich im Stand oder in Bewegung befinden, dienen sie als Gefahrenabwehr. Geschichtlich sind bis dato Checkpoints ein nicht zu unterschätzender Ausdruck von struktureller Gewalt/Abwehr. Sie sind somit ein gesellschaftliches Spiegelbild von Kontrolle und „Ausgeliefertsein“, was man gut im öffentlichen Raum, auf Straßen und Plätzen, aber auch im privaten Bereich erfahren kann. Checkpoints stehen immer wieder im Spannungsfeld zwischen demokratieschützenden und demokratiegefährdenden Maßnahmen.

Inspiriert durch dieses Spannungsfeld soll dem Begriff des „Checkpoints“ eine andere Bedeutung abgewonnen, ihnen das administrative Antlitz genommen werden. Dabei geht es aber durchaus darum, das Motiv der „Kontrolle“ künstlerisch zu hinterfragen – einerseits zu irritieren, mit dem Gefühl der Überwachung Aufmerksamkeit zu erlangen, aber andererseits den Bürgerinnen selbst die Gelegenheit zu geben, ihr Auge auf die Straße zu legen, begreifbar zu machen, wie sie in das Leben des Stadtteils eingreift, und zu dokumentieren, wie dies von Anwohnern, Passanten, Besuchern, Schülerinnen, Pendlern und anderen Nutzerinnen erlebt wird.
Wir beabsichtigen, dazu mobile „Checkpoints“ als künstlerische Installationen an zentralen Stellen, an Gefahrenpunkten der Wolfhager Straße zu errichten. Die Checkpoints können unterschiedlich ausgeführt werden – als Kontrollpunkte, als Schranke, als symbolische künstlerische Umsetzung von Kontrollpunkten.
Wegen der Brisanz des uns auferlegten Themas haben wir uns für eine Holz/Alu-Installation entschieden.
Die Installation soll eine Größe von 1,50 x 1,50 Meter haben, versehen mit vier Fenstern und einer Tür, in drei Stufen begehbar und mobil sein. Ausgestattet mit der Möglichkeit, vor Ort zu verweilen und an dem jeweiligen künstlerischen Akt teilzuhaben.
Die Checkpoints ermöglichen den Besuchern, die Straße und ihr Umfeld aus einer außergewöhnlichen Sichtweise neu kennenzulernen - ihre Dynamik, das was sie verbindet und das, was sie trennt, sowie unseren emotionalen Bezug zu ihr - Selbstvergewisserung. Mit Dynamik ist u.a. gemeint, Bewegung und Stillstand von Geschehnissen dieser Straße  bewusst und unbewusst wahrzunehmen. Ein neues Wahrnehmungsgefühl der Straße und ihrer Peripherie ist bereits eine schöpferische Aktion in Richtung Veränderung.

Praktische Umsetzung
Die Besucher der Checkpoints werden beispielsweise mit Notizblock und einem Fernglas ausgestattet, um ihre Eindrücke, Erlebnisse, Beobachtungen, Gespräche etc, aufzuschreiben. Auf einer in der  Nähe stehenden Pinnwand können die Notizen abgeheftet werden. Ein Kommunikationsstand mit Tisch und Sitzgelegenheiten lädt zu weiterführenden Gespräche ein. Begleitet wird das Ensemble durch einen Multiplikator. Die gesammelten Notizen werden von Studenten ausgewertet. Die Ergebnisse sind ausschlaggebend für die Weiterentwicklung des Projekts.

„Wenn man das beschreibt was man sieht, kommt man schon nah an das heran, was ich meine.“ Joseph Beuys

Weiterführende Thesen für ein Reallabor
Reallabor  und soziale Plastik bedingen sich. Sie sind Methode und Medium zugleich, sie inszenieren die „soziale Plastik“ und geben ihr Gestalt. Beides sind produktive Elemente , vorausgesetzt, dass die an dem Projekt beteiligten Menschen dafür das Gefühl entwickeln, ernstgenommen zu werden. Dann ist auch der Weg frei für partizipatorisches Denken und Handeln. Die Wolfhager Straße wird dadurch zum Kunstwerk, zum demokratischen Ort von Reflexion und Veränderung, sie wirkt somit in Räume hinein, dort wo die Menschen leben.

Zielorientierung
Das Ziel der Bürgerbeteiligung ist: Mit den beteiligten Bürgern ein „Mobilitäts- und Raumkultur-Konzept“ zu entwickeln. Konkrete Schritte, die mit dem Kunstprojekt angestoßen werden sollen, sind:
- Grundlagen für eine Weiterentwicklung der Wolfhager Straße als lebenswerter Ort erarbeiten und   Wege zu ihrer Umsetzung erkunden
- Benennung von Vor- und Nachteilen der Wolfhager Straße – „Was verhindern?- Was bewahren? -     Was verändern?
- Auseinandersetzung mit lokaler Identität, Wohnen-Leben-Infrastruktur.
- Diskussion der Grundidee einer Gleichberechtigung aller Verkehrsteilnehmer im Sinne einer            „Straße der Demokratie“ und von Wegen dorthin.
- Nachhaltige und zukunftssichere Ausrichtung der Radiale Wolfhager Straße und ihrer vielfältigen     Funktionen.

Reallabor in Reinkultur
Ziel ist es unter anderem, die Checkpoints in den vier Stadtteilen längs der Wolfhager Straße aufzustellen.
Eine positive Rückmeldung ist uns bereits signalisiert worden.
Nach unseren Recherchen ist ein derartiges oder ähnliches Projekt nicht bekannt.

Kontaktpersonen des Projektes:
Helmut Hartmann,   Tel.: 0561/887170     
Wolfgang Günther,  Tel.: 0561/92198202

18.04.2017


Gerechte Lebenswelt und eine intakte Umwelt

Mensch und Natur sind Schöpfer der Kulturen, sie regeln die Beziehungen der Menschen und ihrer Gesellschaften untereinander, mit Blick auf die örtlichen, regionalen und weltweiten Bedingungen der heutigen und zukünftigen Generationen.
Die Wertevorstellungen der Menschen begründen sich aus der Gesamtheit ihres Denkens und Handelns. Aber unsere verankerte Werteordnung gerät immer mehr ins Wanken und droht Mensch und Natur zu schädigen.

Wir brauchen beides: eine gerechte Lebenswelt und eine intakte Umwelt.

Die derzeitigen Krisen der Gerechtigkeit und der Umwelt sind menschengemacht und deshalb Krisen unserer Wertvorstellungen, d.h. unserer Kultur. Sie hängen ganz entscheidend zusammen mit unseren aktuellen ungerechten und zerstörerischen Wirtschaftsstrukturen.

Der Begriff der Nachhaltigkeit oder der nachhaltigen Entwicklung hat eine soziale und eine ökologische Bedeutung. Er geht davon aus, dass es gerecht zugehen muss zwischen uns Menschen der heutigen und zukünftiger Generationen und dass die Stabilität unserer Umwelt bewahrt werden muss.

Die Frage ist ganz konkret: Wie kommen wir von der aktuellen wirtschaftszentrierten Kultur der Globalisierung zu einer sozial-ökologischen Kultur der Nachhaltigkeit?

Die Kulturen der Nachhaltigkeit greifen diese Thematik auf. Sie wollen unsere Wertvorstell- ungen und unser daran gebundenes Handeln erkennbar machen. Sie sollen dann für ein neues Bewusstsein von uns allen sorgen, das für mehr Gerechtigkeit in einer gesünderen Umwelt eintritt.

Unser Forum "Kulturen der Nachhaltigkeit (KdN)" widmet sich dieser komplexen Thematik unter verschiedensten Gesichtspunkten aus Wirtschaft, Ökologie, Sozialem, Politik und Kultur.

Die Kulturinitiative Harleshausen (kih) bietet ab Frühjahr 2014 hierzu Vorträge, Ausstellungen, Präsentationen usw. an, die über die bekannten Medien frühzeitig bekanntgegeben werden. Die Vorträge werden allgemeinverständlich sein und keine parteipolitischen oder privatwirtschaftlichen Interessen beinhalten.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind hierzu herzlich eingeladen!